Ein Oktoberrückblick in die Welt der Spiele. Es gab zwar so einiges zu lesen, aber kaum etwas, was jetzt wirklich so wichtig war um es sofort in einem einzelnem Artikel zur Erwähnung zu bringen.
id Software stoppt Quake Live Free2Play und wechselt zu Pay2Play
Na wenn das keine Überraschung war. In einer Nacht und Nebel Aktion hat id Software am 27. Oktober Steamworks in Quake Live implementiert und sich damit vom bisherigen werbefinanziertem Free2Play Abonnement Modell verabschiedet. Allerdings trauert die Free2Play Fangemeinde nun um ihre verloren gegangenen Reputationen (Spieler-Statistiken), Freundeslisten und Clans. Dafür gibt es aber im Gegenzug die Steamversion kostenlos. Alle anderen – die das Spiel noch nicht in ihrem Steam-Account hatten – müssen nun 9,99 Euro bezahlen. Zumindest solange, bis Quake Live in irgendeinem Steam-Sale (obligatorische Reihenfolge: 10%, 25%, 50%, 75%, 80% …% Preisnachlass) zu einem reduziertem Preis auftaucht. Ob sich diese Vorgehensweise von id Software also als Rohrkrepierer erweist, wird sich erst im Laufe der Zeit herausstellen.
Top-10 der Mobile Games sorgen angeblich für 25 Prozent der weltweiten Mobile-Games-Einnahmen
Einer Mobile-Markt Studie des Internet-Business-Strategisten Michael Wolf zufolge sollen die Top-10 Spiele aus den App-Stores von Google-Play und iTunes für 25 Prozent der weltweiten Mobile-Games-Einnahmen verantwortlich sein. Dessen ungeachtet sollen die erfolgreichsten Mobile-Games „Clash of Clans“ und „Candy Crush“ sein. Viel interessanter erscheint es mir jedoch, das sich auch die Einnahmen der Entwickler auf nur einige wenige konzentrieren. So sollen sich zum Beispiel die Top-20 Entwickler bei Google-Play über die Hälfte der Einnahmen (ca. 265 Millionen US-Dollar pro Entwicklerstudio) unter sich aufteilen. Für die Jungs und Mädels am unteren Ende der Skala (Einzelkämpfer und kleinere Teams) verblieben demnach ca. 8.000 US-Dollar pro Entwicklernase. Nicht gerade viel, wenn man damit seine Familie ernähren möchte. Quelle: Gamestar
Ubisoft will nicht von Vivendi übernommen werden
So wie es aussieht (Stand: 22.10.15), plant Vivendi eine angeblich feindliche Übernahme von Ubisoft. Begründet wird dies mit dem Kauf weiterer Ubisoft Firmenanteile durch die Vivendi nun mit 10,39 Prozent größter Anteilseigner ist. Laut Ubisoft CEO Guillemot sei jedoch die größte Gefahr bei einer feindlichen Übernahme, das Leute das sagen hätten, die „keine Ahnung von der Gaming-Industrie und der Expertise der Ubisoft-Angestellten hätten“. Wie dem auch sei. Letztendlich wird man sich dem Willen von Vivendi beugen müssen wenn es denn soweit ist.
Pre-Order Zahlen in der Games-Branche steigen
Wer hätte das gedacht? Aber daran trage ich wohl auch eine kleine Mitschuld. Zwar bin ich – so wie viele andere auch – Mikrotransaktionen, Season-Passes und Pre-Order-Angeboten eher abgeneigt (Alien: Colonial Marines war mir eine Lehre) aber bei Fallout 4 habe auch ich in blindem Vertrauen (basierend auf meinen Erfahrungswerten von Fallout 3 und Fallout: Las Vegas) mal aufs neue Vorkasse geleistet. Und dies obwohl es bis jetzt kaum nennenswerte Informationen (Presse Review-Embargo!) zu Fallout 4 gibt. Wie dem auch sei. Laut einer von Adobe Analytics durchgeführten Studie stieg die Anzahl an Vorbestellungen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent an. Für die Anbieter bedeutet dies bis jetzt ein Einnahmewachstum von 33 Prozent. Und das Jahr ist noch nicht vorbei.
Humble Bundle knickt ein
Einem Bericht der Spiele-Webseite Polygon zufolge hat Humble Bundle vor kurzem 12 Mitarbeiter entlassen müssen. Mitgründer John Graham bestätigte dies via Email-Anfrage. Als Grund wurde ein zu hohes Wachstumsziel der Firma angegeben. Davon abgesehen scheint es jedoch auch andere Gründe zu geben. Persönlich gehe ich davon aus, das die meisten Spieler nur die geforderte Mindestsumme für das jeweilige Bundle bezahlen. Auch hier wird die Zeit zeigen, wie die Geschäftsidee an sich korrigiert werden muss, um die Wachstumsziele zu erreichen. Allerdings gebe ich dem neuen Geschäftsmodell des „Humble Monthly Bundle“ (Abo für Indie-Title / 12 US-Dollar p.M.) keine allzu große Chance. Geht man nach der Steam-Community entwickelt sich der Begriff „Indie“ langsam aber sicher zu einem rotem Tuch.
Umsatzsteigerung von Spiele-Apps in Deutschland
Wie der Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware auf seiner Webseite mitteilt, ist der Umsatz mit Spiele-Apps in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent auf 175 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 114 Millionen Euro) gestiegen. Der Markt tendiert also hier immer mehr in Richtung Free2Play-Spiele, die ihren Umsatz durch Mikrotransaktionen von 89 auf 153 Millionen Euro steigern konnten. Ein effektives Umsatzwachstum von 72 Prozent. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, das 95 Prozent der in Deutschland herunter geladenen Spiele-Apps angebliche Free-2-Play Spiele sind.
Der Games-Blog Artikel «0815: Quake Live stoppt Free2Play, Mobile-Games, Ubisoft & Vivendi, Pre-Order, Humble Bundle und Spiele-Apps» wurde in «Randnotizen» einsortiert, zuletzt am 24. Januar 2019 aktualisiert und für das Glossar mit Entwickler / Developer, F2P - Free2Play - Free-to-Play, id Software, Mikrotransaktionen, Mobile-Games, Pay2Win, Ubisoft markiert.