Im Juni des Jahres 2012 wurde die „BILD-Zeitung“ 60 Jahre alt.
Die Axel Springer AG wollte dieses Großereignis mit einer einmaligen Sonderausgabe feiern, die am 23. Juni kostenlos an alle Haushalte verteilt wurde. Über 94.000 Menschen wollten aber keine BILD-Zeitung! Noch nicht einmal geschenkt. Einer davon war ich.
Bereits am 15.04. hatten sich 94.077 Menschen online gegen eine Gratiszusendung der BILD-Zeitung gewehrt.
Das BILDblog.Game
Frühmorgens um 12:00 Uhr in den Straßen Berlins: Nach einer schlaflosen Nacht, in der du einen von der BILD Zeitung angekündigten Weltuntergang und diverse Altersangaben verifiziert und mangelhafte Anonymisierungen entdeckt hast, machst du dich auf, die Ergebnisse deiner Recherchen ins BILDblog-Büro zu tragen, damit die Welt erfährt, was BILD wieder für einen Unsinn verzapft hat.
Des einen Fehler ist des anderen Freude und wo bleibt die Quintessenz?
So in etwa war mein Grundgedanke, als ich gerade die beiden Artikel von „Bildblog.de“ und „Bild.de“ miteinander verglichen habe. Stop… bevor hier wer auf falsche Gedanken kommt, ich habe zuerst das „Bildblog.de“ und dann erst den „Bild.de“ Artikel gelesen.
Wie dem auch sei. Viel wichtiger, als die vom „Bildblog.de“ gegenüber der „Bild.de“ getätigte Datumsverbesserung oder die Aufklärung was genau ein Killerspiel ala Counter-Strike ist, fand ich (wenn es denn wahr ist) den Hinweis darauf, das in einem Jugendzentrum das Spiel „Counter-Strike“ angeschafft wurde, um Jugendliche dazu zu bewegen sich öfters mal im Jugendzentrum blicken zu lassen.
Mussten früher Journalisten verschiedenster Magazine und Boulevard-Zeitungen noch mühselig in Archiven kramen, telefonieren oder ihre Informanten bezahlen um an benötigte Informationen zu gelangen, so können Sie sich heute innerhalb kürzester Zeit – dank des sorglosen Umgangs von Internetnutzern mit ihren persönlichen Daten auf Online-Netzwerk Seiten – mit vielfältigen und qualitativ hochwertigen Hintergrundinformationen – der jeweiligen gesuchten Person quasi kostenlos eindecken.
Hier stellt sich also die bedauernswerte Frage, warum gerade das „Web 2.0“ Nutzer dazu bewegt, so sorglos mit ihren Daten umzugehen. Boulevard-Magazine, die aufgrund irgendwelcher Ereignisse, Privatpersonen ins Rampenlicht zerren und der Öffentlichkeit gegenüber entblößen, sollten langsam aber sicher als abschreckendes Beispiel dienlich sein.
Oups, das liest sich fast wie David gegen Goliath. Wobei hier natürlich das von Niggemeier und seiner Crew geführte „Bildblog“ (Watchblog) immer noch als David anzusehen ist (dies nur für die, die weder die Print Ausgaben der „Bild“ und „Bild am Sonntag“ oder die Onlineseiten der „Bild“ und dem „Bildblog“ kennen).
Wie sehr müssen sich denn da die Verantwortlichen der „BILD-Zeitung“ die damals ca. 4,04 Millionen Unique-User auf Bild.de p.M. erreichten vom „BILDblog“ ( ca. 1,4 Mio. Besucher p.M.) angegriffen fühlen? So ein großes Blog ist es ja nun auch nicht ;) … oder doch?