Werbung im Internet nervt. Und zwar nervt Werbung viele Internetnutzer so sehr, das sie AdBlocker benutzen um selbst auf ihren Lieblingsseiten kurzen Prozess mit der Werbung machen.
Leider geschieht dies aber zum Nachteil der jeweiligen Webseitenbetreiber, die auf die Werbeeinnahmen angewiesen sind. Denn genau mit diesen Einnahmen versuchen nicht wenige, den Betrieb einer Seite aufrecht zu erhalten.
Fakt ist und bleibt:
Niemand will Werbung auf einer Seite, nur damit er kostenlos online lesen oder ein Spiel spielen kann.
Mochimedia hat dies bereits Anfang 2014 – zum Leidwesen aller kleineren Spielentwickler, die auf Werbeeinnahmen angewiesen sind – bewiesen. Es wurde kurzerhand die Notbremse gezogen und der komplette Laden dicht gemacht.
Dabei auf der Strecke liegen geblieben sind viele Spielentwickler (seien es nun kleinere Studios, Hobby-Entwickler oder Einzelkämpfer), denen von heute auf morgen die Standbeine Eigenwerbung, Werbeeinnahmen, Traffic- Steigerung oder Bekanntheitsgrad verloren gingen.
Woran es gelegen haben mag, könnten eventuell die verschiedenen Spiele-Sammelseiten sein, die zu MochiMedia Zeiten die Spiele – noch ohne eigenen Traffic zu verbrauchen – direkt von deren Servern kostenlos abrufen und einbinden konnten. Dummerweise bürgerte es sich im Laufe der Zeit aber bei diesen Sammelseiten Betreibern ein, die in den Spielen eingebundene MochiMedia Werbung durch diverse Scripte auszuschalten. Letztendlich wollten sie so eigene Werbung besser an die Spieler bringen.
Für den Spieler bedeutete dies:
Hier höre ich mal auf da mittlerweile jedem klar sein sollte, das bei dieser Dauerpenetration von Werbeeinblendungen jeder die Geduld verliert und seinen AdBlocker aktiviert.
Und dafür habe ich sogar vollstes Verständnis.
Für Spielprojekte könnte es „Reduktion auf das Wesentliche“ bedeuten.
Weniger Werbung kann ein mehr an Werbung bedeuten.
Dessen ungeachtet zählen bei der interdisziplinären Komposition eines Spieles letztendlich nur die Spielidee, die Charaktere, das Gamedesign, die Spielmechanik (Gameplay), ein einheitlicher Stil und der – wohl wichtigste Punkt – Spielspaß der einzelnen Titel. In ihrer Gesamtheit entscheiden sie über den Erfolg oder Misserfolg eines Spielprojektes. Ausnahmen können die Regel bestätigen.
Dies alles kann zwar von einem Game-Designer angestrebt, aber nur von der Zielgruppe (also den Spielern) entschieden werden.
Klartext
Laut einer Studie von Adobe und PageFair soll sich der durch AdBlocker entstandene Schaden auf ca. 22 Milliarden US-Dollar belaufen. Bemerkenswert ist laut Studie aber auch, dass sich von 2010 bis 2015 die Anzahl von AdBlocker Nutzern von ca. 21 Millionen auf 198 Millionen erhöht hat.
Auch der Einsatz von „Bezahlschranken“ funktioniert nur – wie der in einer Krise steckende Online-Journalismus immer noch beweist – in den seltensten Fällen.
Die einzig wahren Gewinner sind also die Anbieter von AdBlockern, die mit sich mit ihrem Geschäftskonzept der Freischaltung von angeblich „nicht nervender Werbung“ von großen Unternehmen bezahlen lassen, damit deren Werbung ungehindert passieren kann.
Der Games-Blog Artikel «Warum AdBlocker unser Ende sind» wurde in «Was in eigener Sache...» einsortiert, zuletzt am 24. Januar 2019 aktualisiert und für das Glossar mit AdBlocker, Game-Design, InGame Werbung, Spielmechanik (Gameplay), Spielspaß markiert.