Das Sommerloch war kaum vorbei, da sorgte damals – laut übereinstimmenden Medienberichten – das dänische Entwicklerstudio „Serious Games Interactive“ mit seinem Spiel „Playing History 2“ für einen Eklat.
Was also war passiert? Nun, in einem im Spiel enthaltenem Minispiel – mit einer Spieldauer von ca. 15 Sekunden – sollten Spieler Sklaven frei nach Tetris-Manier im Laderaum eines Schiffes möglichst platzsparend verstauen.
Rumms. Und ein großer Aufschrei ging nicht nur durch die Medien.
Betrachtet man das Spielprinzip des Minispieles jedoch unter dem Aspekt eines digitalen Lernspieles, so hätte sich der zuständige Game-Designer wohl kaum für ein besser geeignetes entscheiden können, um Spielern die damaligen unmenschlichen Zustände zumindest auf abstrakte Art etwas näher zu bringen.
Bevor sich nun großflächige Entrüstung ihren Weg Weg bahnen mag, möchte ich kurzerhand auf einen Wikipedia Artikel verweisen, der neben einigen zeitgenössischen Bilddokumenten weitere Hintergrundfakten zu Sklavenschiffen und deren unmenschlichen Lebensbedingungen bereithält.
Gelesen und die Bilddokumente studiert? Ja? Danke!
Grundsätzlich war das 2013 erschienende Spiel ein ernstes und humanistisch orientiertes „Serious Game“, welches der Aufklärung des transatlantischen Sklavenhandels des 18. Jahrhunderts gewidmet war. Die anvisierte Zielgruppe des Spieles waren – laut Entwicklerstudio – Minderjährige zwischen 11 und 14 Jahren, die innerhalb der rund zwei Stunden langen Kampagne aus den Fängen der Sklavenhändler fliehen sollten.
Die damals stattgefundene Welle der Empörung hingegen fand ihre Begründung in den USA aufgrund rassistisch motivierter Fälle und in Europa durch den in Medien gezogenen Vergleich zu überfüllten und gekenterten Flüchtlingsbooten.
Mittlerweile wurde, wie von Simon Egenfeldt (CEO Serious Games Interactive) damals via Twitter (heute X) angekündigte, die Tetris-Sequenz sowohl aus Playing History 2 als auch dem zugehörigen Steam-Trailer entfernt.
Ich habe eine Weile überlegt und verschiedene Spielmechaniken aus unterschiedlichen Spielgenres gedanklich durchgespielt. Leider erschien mir jedoch kein anderes passend genug um es in Anbetracht zu ziehen.
Meine Antwort lautet also Nein.
Falls du anderer Meinung bist könnte man, etwas weiter unten, darüber diskutieren.
Quelle: Golem
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