Reduktion auf das Wesentliche ist, allgemein gesehen, immer von Vorteil. Ob man jedoch so weit wie Brian Moriarty, Professor für interaktive Medien und Spielentwicklung am Worcester Polytechnic Institute, gehen sollte, steht hingegen auf einem ganz anderem Blatt.
Auf der Game Developers Conference in San Francisco hat Moriarty seine neue Entwicklungsumgebung „Perlenspiel“ vorgestellt. Die Engine an sich bietet jedoch nur wenige Javascript Funktionen die es ermöglichen, eine Matrix aus einzelnen Pixeln zu zeichnen, Texte auszugeben, Töne abzuspielen und Eingabegeräte abzufragen.
Durch diese Beschränkungen möchte Moriarty seinen Studenten die Grundlagen des Game-Designs vermitteln da Sprites, Polygone, 3D und gerenderte Zwischensequenzen nur vom eigentlichen Spiel und seinen Regeln ablenken.
Die vorgegebenen Einschränkungen der Engine sieht Moriarty dabei als notwendige Voraussetzung für kreative Prozesse an und zitiert in diesem Zusammenhang Orson Welles mit: „Der Feind der Kunst ist die Abwesenheit von Beschränkungen.“
Die „Perlenspiel-Engine“ wurde von Moriarty als Open Source veröffentlicht. Andere Hochschulen und Studenten lädt er ein, sie ebenfalls zu benutzen.
Persönlich verfolge ich das Prinzip „Reduktion auf das Wesentliche“ in allen meinen Spielen für die Animation von Charakteren, den Backgrounds und Spielelementen, der Spielidee, den Texten, der GUI (Grafische Benutzer Oberfläche) sowie Sounds und Musikstücken um der Phantasie des jeweiligen Spielers den größtmöglichen Freiraum bieten zu können wobei Start und Ziel des jeweiligen Spieles fest vorgegeben sind.
Letztendlich bleibt also nur noch die Frage, ob die SCUMM-Adventures so einen Erfolg gehabt hätten, wenn sich Moriarty seine heute aufgeführten Beschränkungen selbst auferlegt hätte.
Quelle: Heise.de
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